Martini ist in Ostfriesland ein wichtiger Tag! Entstanden ist das Brauchtum aus den Heischebräuchen an St. Martin - dem 11. November eines jeden Jahres. Der 11. November ist der Tag der Beerdigung des Heiligen Martin der Katholischen Kirche. Martin war Bischof von Tours und als wohltätiger Mensch bekannt.
Der 11. November ist auch der Beginn der vorweihnachtlichen Fastenzeit. Am Vorabend wurde, wenn genügend vorhanden, kräftig geschmaust. Die Martinsgans ist allgemein als Sinnbild der Völlerei bekannt. Kinder zogen von Haus zu Haus, trugen häufig ein Lied oder einen Spruch vor und wurden mit Obst und kleinen Kuchen beschenkt.
Nach der Reformation des Katholischen Glaubens durch Martin Luther spaltete sich die Kirche. Die Evangelische Kirche lehnte Heilige als Fürsprecher der Gläubigen bei Gott ab und sahen durch das Evangelium eine direkte Beziehung zwischen den Menschen und Gott. Damit war allerdings auch die Ursache für die Heischebräuche obsolet geworden. Um aber die evangelischen Kinder nicht zu umgehen, wurde der Geburtstag des Reformators, Martin Luther, gefeiert. Luther war am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Wegen des kommenden Martinstages an 11. November nannten die Eltern ihren Sohn Martin.
Die evangelischen Kinder ziehen jetzt also, wie die katholischen am Martinstag, am Abend von Luthers Geburtstag mit Laternen von Haus zu Haus, singen eines der traditionellen Lieder und lassen sich von den Bewohnern der besuchten Häuser beschenken.
Die Grundschule am Ottermeer in Wiesmoor veranstaltet in der Zeit kurz vor Martini einen Laternenumzug für die Kinder. Unter Verkehrssicherung durch die Feuerwehr geht der Weg bis zum Ende der Süderwieke, um dann umzuschwenken und über die Süderwieke 1 und ein kurzes Stück über die Pollerstraße zurück zum Schulgebäude zu gelangen - so auch heute!
Dort war alles für ein kleines Schulfest vorbereitet. Würstchen wurden gegrillt, eine Schenke bot alkoholfreie Getränke an. es gab ein Café mit einem reichhaltigen Angebot selbst gebackener Kuchen, Stockbrot konnte über offenem Feuer gebacken werden und in einem "Tätowierstudio" wurden den Kindern Tuschetattoos aufgesprüht.
Hat nichts mit dem Umzug zu tun - ich fand es einfach schön! |
Verschnaufpause nach ganz viel Stress! |
Datenschutz:
Lichtbilder von öffentlichen Auftritten, Umzügen und dergleichen sind nach dem Kunst-Urheber-Gesetz nach wie vor legitim. Teilnehmer müssten damit rechnen, dass Aufnahmen getätigt und auch veröffentlicht werden.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde von der Schulleiterin darauf hingewiesen, dass Fotoaufnahmen getätigt würden. Wer nicht darauf erscheinen wolle, möge sich entsprechend äußern. Es hat sich niemand gemeldet.
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