Am 1. August 2019 war es dann so weit: Premiere für "Hexendrieven".
Das Stück spielte in einer fiktiven kleinen ostfriesischen Stadt.
Neben dem Rathaus (Vogt Hinrichs: Enno Wiards) betrieb der Wirt Johann Folkerts mit seiner Frau Stine eine Schenke (Alfred Albers und Vera Soeken). Rechts neben dem Rathaus war die Schmiede von Isenhard (!) - Heiko Janssen). Weiter rechts das Anwesen von Müller Jakobus Müller und seiner Frau Daike (Frank Mansholt und Imke Grüßing).
Ganz am linken Rand das Gefängnis, das noch eine Rolle spielen sollte.
Die Aufführung war gut besucht - es wären aber noch Plätze frei gewesen. Erst einmal abwarten, was die ersten Besucher so sagen - denken vielleicht viele Wiesmoorer!
Habbo Fresenius (!) als fahrender Händler kommt mit seinem Gespann in den Ort und wundert sich, dass er keine Einwohner sieht. Er hatte seine Ankunft mit lautem Sprechgesang angekündigt - wie ein paar Jahrhunderte später die Lumpensammler (sind inzwischen auch Geschichte).
Der Auftritt der Schauspieler in Verbindung mit lebenden Tieren, die ruhig und nicht gestresst wirkten, gaben der Veranstaltung einen besonderen Charme. Das gab es auch in bisherigen Veranstaltungen und wurde immer hervorragend wahrgenommen.
Das Schauspiel zeigte auch den Bruch auf im öffentlichen Leben, als bisher akzeptiertes Sozialverhalten durch die Kirche diskreditiert und eigentlich unbescholtene Bürger, in der Mehrzahl Frauen, der Hexerei beschuldigt wurden.
Auch im mittlerweile protestantischem Ostfriesland war der Hexenglaube noch präsent - die letzte Hexenhinrichtung fand statt im Jahr 1650 in Dornum.
Im Schauspiel ging es neben der großen Geschichte auch um ganz private Beziehungen.
Die Ziegenhirtin Freya (Julia Barwig) hat ein Auge auf Folkert Johanns, Sohn des Gastwirts Johanns Folkerts, geworfen (man beachte die Anwendung der Patronyme (Glückwunsch Hayo Bootsmann für ausgezeichnete Recherche!))
Mechthild (Antje Alberts) hatte ebenfalls ein Auge auf Johann Folkerts geworfen und bat die Kräuterfrau Hilde vom Moor (Marion Ritter - wegen Erkrankung bei der Premiere ersetzt durch Insa Bohlken, die in Wiesmoor wegen ihres Auftritts bei "Quade Foelke" in bester Erinnerung ist) um die Zubereitung eines Liebestrunks.
Eindrücke vom Verlauf des Schauspiels.
Jedoch nicht im Herzen, sondern im Gedärm!
In der Stadt kommen Gerüchte auf, dass die Obrigkeit Hexen und Zauberer ausfindig machen und liquidieren will. Kurz darauf erscheint Pater Löper (Heiko Glowatzki) mit seinem Novizen Erasmus van Örtze (Marco Alberts), einem Scharfrichter und zwei Soldaten, um auch in dieser Stadt die teuflischen Einflüsse zu eliminieren.
Die Idylle wurde gestört durch die Ankunft des Hexenjägers - Pater Löper (Heiko Janssen).
Die Einwohner wurden befragt ob ungewöhnlicher Begebenheiten und die wegen des verunglückten Liebestrunks der Hilke vom Moor (Marion Ritter/Insa Bohlken [tolle Leistung - danke!]) frustrierte Mechthild beschuldigte die Kräuterfrau deswegen bei der Anhörung des Inquisitors.
Das führte zur Verhaftung der beschuldigten Person und ihrer späteren peinlichen Befragung (Folter!)
Solche Szenen wurden nicht gezeigt! Danke NDB!!!
Ein Scheiterhaufen wurde errichtet, um die Hexe zu verbrennen, doch wegen eines Brandes in der Stadt kam Unruhe auf.
Die Geschichte nahm dann einen unerwarteten Verlauf - doch sehen Sie selbst in einer der nächsten Aufführungen. Es lohnt sich!
Und an den Autor Hayo Bootsmann!
Der Bürgermarkt mit kostenlosem Zutritt hatte, wie auch schon bei den vorherigen Stücken, ein besonderes Flair und man traf viele Freunde und Bekannte.
Die Vorstandsmitglieder der Raiffeisen-Volksbank, Baumann und Mannot, überreichten einen Spendenscheck.
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