Groß angelegte Einsatzübung
Zahlreiche
Einsatzkräfte und Feuerwehrfahrzeuge waren kürzlich im
Gewerbegebiet "Am
Dobben" anzutreffen. Grund hierfür war eine groß angelegte
Einsatzübung
der Feuerwehren Wiesmoor und Marcardsmoor. Freundlicherweise
stellte Klaus
Wilken (Firma Wilken - Elemente & Wintergartenbau) das
Gelände seiner Firma
dafür zur Verfügung. Auf dem großen Areal fanden die
Feuerwehrleute ein
abwechslungsreiches Übungsszenario vor, welches die Schwerpunkte
Menschenrettung und Technische Hilfeleistung umfasste.
Die zuvor
von einigen
Feuerwehrkameraden ausgearbeitete Ausgangslage verlangte den
eingesetzten
Rettungskräften einiges ab. So verlor der Fahrer eines Lkw
aufgrund
gesundheitlicher Probleme die Kontrolle über sein Fahrzeug und
fuhr frontal in
das am Ende eines Wendehammers gelegene Bürogebäude der
betroffenen Firma.
Danach entwickelte sich ein Schwelbrand, der für eine starke
Rauchentwicklung
sorgte. In dem teils verrauchten Gebäudekomplex waren
anschließend 15
Firmenmitarbeiter im Obergeschoss eingeschlossen. Unweit des
Bürotraktes kam es
bei Verladearbeiten in direkter Folge dieses Unglücks zu einem
weiteren
Zwischenfall. Aufgeschreckt durch die Kollision des Lkws mit dem
Bürogebäude
unterlief einem Gabelstaplerfahrer ein folgenschwerer
Bedienungsfehler. Er
rammte bei Entladearbeiten einen weiteren Lkw und verschob
dadurch große Fässer
auf der Ladefläche. Dabei wurde eine Person, die sich auf der
Ladefläche
befand, zwischen den dort geladenen 2000 Liter-Fässern
eingeklemmt. Zu allem
Überfluss beschädigte der Gabelstapler dabei auch noch eines der
Fässer, aus
dem augenblicklich eine große Menge eines gesundheitsgefährdenen
Stoffes
austrat.
Diese
komplexe
Einsatzlage diente auch der Erprobung des neuen
Einsatzleitwagens der Feuerwehr
Wiesmoor, der im Frühjahr diesen Jahres in Dienst gestellt
wurde. Von Beginn an
teilte der zuständige Einsatzleiter den Schadensort in zwei
Abschnitte auf. Den
ersten Abschnitt stellte das Bürogebäude mit den 15
eingeschlossenen Personen
dar. Der überwiegende Teil der Firmenmitarbeiter wurde von
Atemschutzgeräteträgern
beider Feuerwehren über das Treppenhaus mittels so genannter
Fluchthauben
gerettet. Einige "verletzte" Personen mussten auch mittels
Krankentrage
und Drehleiter von einem Balkon gerettet werden. Hier wurden vor
allem die
jüngeren Kameraden unter Atemschutz eingesetzt, damit sie den
Ernstfall
trainieren konnten.
Den
zweiten Abschnitt
bildete der missglückte Entladevorgang beim Lkw. Zunächst wurde
der bewusstlose
Fahrer des Gabelstaplers durch einen Atemschutztrupp gerettet
und aus dem
Gefahrenbereich gebracht. Danach wurde die Rettung der
eingeklemmten Person auf
der Ladefläche vorbereitet. Zwischenzeitlich bereiteten die
Einsatzkräfte ebenfalls
Maßnahmen zur Eindämmung des Stoffaustritts, sowie eine Stelle
für die
Not-Dekontamination der Unfallopfer und Einsatzkräfte vor.
Schließlich konnte
auch das eingeklemmte Unfallopfer nach einigen Minuten aus
seiner misslichen
Lage befreit werden.
Nach gut
eineinhalb
Stunden war die Übung, an der insgesamt 46 Einsatzkräfte mit
zehn Fahrzeugen
mitgewirkt hatten, beendet. In der abschließenden Manöverkritik
besprachen die
Führungskräfte die durch die Übung aufgedeckten Schwachstellen
im
Einsatzablauf. Im Großen und Ganzen waren alle Beteiligten mit
dem Ausgang der
Einsatzübung zufrieden. Der Inhaber der Firma, Klaus Wilken,
zeigte sich
beeindruckt vom Geschehen und dankte den Feuerwehrleuten für
ihren
"Einsatz", bei dem es sich ja glücklicherweise um eine Übung
handelte.
Text: Jan-Marco Bienhoff (jmb) Bild(er): Jan-Marco Bienhoff
(jmb)
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