"Reisegruppe" mit Vertretern der Fa. Rosenbauer im Werk Luckenwalde |
Bereits in
der Nacht von
Mittwoch auf Donnerstag machte sich eine Abordnung der Feuerwehr
Wiesmoor auf
den Weg in das knapp 500 Kilometer entfernte brandenburgische
Luckenwalde, um
das neue Tanklöschfahrzeug der Wehr abzuholen. Im Laufe der
vergangenen Monate
erhielt das MAN-Fahrgestell des zukünftigen Wiesmoorer TLF im
dortigen
Fertigungswerk des österreichischen Aufbauherstellers Rosenbauer
seinen
feuerwehrtechnischen Aufbau. Am Donnerstag folgten dann die
Abnahme des
Neufahrzeugs und eine umfangreiche Einweisung in die gesamte
Fahrzeugtechnik
inklusive der Bedienung des modernen Feuerwehrfahrzeuges, bevor
sich die
Kameraden am Freitag zurück auf den Weg in Richtung Heimat
machten. Gegen 19.30
Uhr wurde die Gruppe an der Stadtgrenze im Gewerbegebiet
Hinrichsfehn erwartet.
Um das neue Tanklöschfahrzeug gebührend zu empfangen, trafen
sich zahlreiche
Mitglieder aller Abteilungen der Feuerwehr Wiesmoor, sowie auch
die Kameraden
aus Marcardsmoor vorher beim Feuerwehrhaus an der Hauptstraße.
Auch viele
Familienangehörige von Feuerwehrleuten und einige Mitglieder des
Wiesmoorer
Stadtrates waren aus diesem Anlass gekommen. Von dort aus
machten sie sich in
einer großen Fahrzeugkolonne mit allen Wiesmoorer
Feuerwehrfahrzeugen und einem
Reisebus auf den Weg zum verabredeten Treffpunkt.
In diesem
Moment bekam die
Feuerwehr Wiesmoor auch die Alarmmeldung über einen schweren
Verkehrsunfall in
Voßbarg, zu dem umgehend mehrere Fahrzeuge und Einsatzkräfte
ausrückten. Die
restlichen Teilnehmer des Konvois warteten dann wie geplant im
Gewerbegebiet auf
die Ankunft des neuen Tanklöschfahrzeugs (TLF 4000). Fast
pünktlich erreichte
es schließlich die vielen wartenden Gesichter an der Ilexstraße
und rollte
standesgemäß unter zahlreichen neugierigen Blicken mit Blaulicht
und
Martinshorn vor.
Das
fabrikneue
Großfahrzeug ersetzt das bisherige, mehr als 25 Jahre alte und
abgängige Tanklöschfahrzeug
der Feuerwehr Wiesmoor. Der Einsatzschwerpunkt des „Neuen“ liegt
vornehmlich in
der Brandbekämpfung. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger mit einem
Löschwasservorrat von 3000 Litern verfügt das neue TLF über
einen 4000 Liter
fassenden Löschwassertank. Neben dem Wasser führt das Fahrzeug
in einem
weiteren Tank ebenfalls 200 Liter Schaummittel mit. Bei Bedarf
ist es nun
möglich, durch eine automatische Schaummittelzumischung direkt
ab der
festeingebauten Heckpumpe ein Wasser/Schaummittelgemisch über
verschiedene
Pumpenausgänge abzugeben. Die Feuerlöschkreiselpumpe hat eine
Förderleistung
von bis zu 3000 Litern Wasser pro Minute bei 10 bar
Ausgangsdruck. Für
Großbrände wurde außerdem ein Wasserwerfer auf dem Dach
installiert, der mit
wenigen Handgriffen einsatzbereit ist. Durch ihn können 1600
Liter Wasser pro
Minute mit einer Wurfweite von 75 Metern bei 16 bar abgegeben
werden. Zur
feuerwehrtechnischen Beladung gehören weiterhin Armaturen und
Schläuche zur
Wasserförderung, spezielles Equipment für die Wald- und
Flächenbrandbekämpfung,
ein Stromerzeuger, ein Beleuchtungsballon, ein
Hochleistungslüfter und weiteres
Werkzeug für verschiedene Einsatzsituationen. Für die schnelle
Herstellung
einer Versorgungsleitung von einer Wasserentnahmestelle zur
festeingebauten
Pumpe im hinteren Geräteraum sind am Heck des Fahrzeugs zwei
Ein-Mann-Schlauchhaspeln montiert. Um auch bei schlechten
Lichtverhältnissen an
der Einsatzstelle optimal arbeiten zu können, erhellen eine
großzügige
Geräteraumbeleuchtung, eine blendfreie Umfeldbeleuchtung, sowie
ein per
Fernbedienung ausfahrbarer Lichtmast den Aufbau die Umgebung des
Tanklöschfahrzeugs.
Die Beleuchtungskomponenten sind alle in moderner und
effizienter LED-Technik
ausgeführt. Im Fahrerhaus und der Mannschaftskabine haben
insgesamt neun
Feuerwehrleute Platz. Außerdem befinden sich vier
Atemschutzgeräte, die während
der Fahrt angelegt werden können, in der Mannschaftskabine.
Daneben sind dort
natürlich auch Ausrüstungsgegenstände wie Handsprechfunkgeräte,
LED-Handlampen,
Wärmebildkamera und ein Mehrgaswarngerät verstaut. Um den
Maschinisten bei
einer Einsatzfahrt zu entlasten besitzt das Fahrzeug ein
Automatikgetriebe.
Ankunft in Hinrichsfehn |
Für die erste
bevorstehende
Fahrt durch seine neue Heimat wurde das Fahrzeug natürlich
entsprechend
geschmückt. Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr
Marcardsmoor ließen es
sich nicht nehmen und fertigten zu diesem Zweck eine große
Girlande aus
Tannengrün und Wimpeln in den klassischen Feuerwehrfarben an,
welche sie am
Fahrzeug anbrachten. Zuvor hatten sie bereits die Außenwand
seines zukünftigen
Stellplatzes in der Fahrzeughalle mit einem Bogen geschmückt.
Nach gut einer
Stunde Aufenthalt im Gewerbegebiet Hinrichsfehn, in der man das
TLF zum ersten
Mal bestaunen konnte, machte sich der große Fahrzeugkorso zurück
auf den Weg
zum Feuerwehrhaus.
Nachdem der
Neuankömmling
in der Fahrzeughalle der Feuerwehr Wiesmoor seinen Platz
eigenommen hatte,
konnte er nun ausgiebig begutachtet werden. Die Begeisterung
über das neue und
mit modernster Technik ausgestattete Feuerwehrfahrzeug war den
vielen
anwesenden Feuerwehrkameraden und Gästen anzusehen.
Bürgermeister Alfred Meyer
war sich sicher, dass die Investition in diese notwendige
Neuanschaffung dazu
beitrage, die Schlagkraft der Feuerwehr Wiesmoor zum Wohle der
Bürgerinnen und
Bürger Wiesmoors auf einem hohen Niveau zu halten.
In den
kommenden Tagen
werden nun vor allem die Maschinisten der Wehr intensiv auf das
neue TLF
eingewiesen, um sicherzustellen, das im Einsatzfall alle
Handgriffe sitzen.
Wenn alles nach Plan läuft, soll das Fahrzeug bei der
Quartalsversammlung
Anfang April offiziell seiner Bestimmung übergeben und in den
Einsatzdienst
gestellt werden.
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