Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren Wiesmoor und
Marcardsmoor werden den Jahreswechsel 2014/15 wohl nicht so
schnell vergessen. Zuerst musste die Feuerwehr Wiesmoor an
Silvester zu zwei Einsätzen ausrücken, bevor ein Großbrand am
frühen Neujahrstag auch die Wehren aus Marcardsmoor und Strackholt
in Atem hielt.
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Schulstraße |
Zunächst begann der Silvestertag für die Feuerwehr Wiesmoor gegen
11.50 Uhr mit einer Ölschadensbekämpfung nach einem Verkehrsunfall
auf der Schulstraße zwischen Resedaweg-Brücke und Amaryllisweg.
Dabei prallte eines der beiden beteiligten Fahrzeuge gegen einen
Straßenbaum. Nur durch einige glückliche Umstände lief dieser Unfall
einigermaßen glimpflich für alle Unfallbeteiligten ab. Die Feuerwehr
nahm die ausgelaufenen Betriebsstoffe mit Betriebsmitteln auf und
rückte kurz darauf wieder ein.
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Heckenbrand |
Kurz vor dem Jahreswechsel, gegen 22.50 Uhr wurde die Feuerwehr
Wiesmoor dann erneut von der Kooperativen Regionalleitstelle
Wittmund alarmiert. Dieses Mal brannte an der Mullberger Straße eine
Thujahecke. Als die Feuerwehrleute vor Ort eintrafen, standen knapp
zehn Meter Thuja-Hecke in Flammen. Dem massiven Löschwassereinsatz
aus drei C-Rohren plus dem Schnellangriff des Tanklöschfahrzeuges
war es zu verdanken, dass die Flammen schnell niedergeschlagen
wurden. So konnte eine weitere Brandausbreitung erfolgreich
verhindert werden. Insgesamt 6000 Liter Löschwasser aus beiden
wasserführenden Fahrzeugen der Feuerwehr Wiesmoor war dazu nötig.
Dieser Einsatz dauerte gut 45 Minuten.
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Wiesmoorgärtnerei |
Um 00.52 folgte schließlich der nächste Alarm. Im Bereich der
Wiesmoor-Gärtnerei an der Hauptstraße meldeten Anrufer ein Feuer.
Kurz nachdem die ersten Kräfte den Brandort erreicht hatten, ergab
eine erste Lageerkundung, das es im Inneren eines größeren
Gewächshauskomplexes zu einem Brandausbruch gekommen war. Die
Flammen griffen sehr schnell um sich, so dass der Einsatzleiter kurz
darauf die Alarmstufe erhöhen ließ und ebenfalls die Feuerwehr
Marcardsmoor anforderte. Zusätzlich kam den Wiesmoorern auch noch
die benachbarte Feuerwehr aus Strackholt zur Hilfe, welche sich
gerade auf der Rückfahrt von einem Einsatz auf ihrem Gemeindegebiet
befand und daraufhin ebenfalls angefordert wurde.
In dem Brandobjekt selbst fanden die eingesetzten Atemschutztrupps
ein eher ungewöhnliches Szenario vor. Von dem Feuer waren insgesamt
acht große und zusammenhängende Gewächshäuser mit einer Gesamtfläche
von rund 10.000 m² betroffen. Hauptsächlich fanden die Flammen in der
überall verbauten Schattierungsfolie, die aus leicht brennbarem
Material bestand, reichlich Nahrung. Die hohen Temperaturen brachten
die Folie zum Schmelzen, so dass sie anschließend brennend zu Boden
tropfte. Dabei entzündeten sich natürlich auch Teile der
Innenausstattung sowie Paletten, Kisten und Rollwagen mit
Verpackungs- und Arbeitsmaterialien.
Um sich Zugang zum Innenraum der Gewächshäuser zu verschaffen,
mussten die Einsatzkräfte einige Glasscheiben einschlagen. Auch
durch das Feuer selbst wurden etliche Glasscheiben zerstört. Der
schwierige Zugang zum Brandobjekt, ein Meer aus Glasscherben und der
heruntertropfende brennde Kunststoff stellten für die Einsatzkräfte
eine nicht unerhebliche Gefährdung dar. Dennoch wurde im
Innenangriff keiner der eigesetzten Feuerwehrleute verletzt.
Allerdings wurde ein Feuerwehrmann nach einem Schlauchplatzer beim
Aufbau einer Wasserversorgungsleitung von umherfliegenden Teilen
getroffen und ins Krankenhaus gebracht. Nach ambulanter Behandlung
konnte er die Klinik aber wenig später wieder verlassen.
Aufgrund der rasanten Brandausbreitung wurde ein Großteil der
betroffenen Gewächshäuser ein Raub der Flammen. Den Feuerwehrkräften
gelang es aber, eine Ausbreitung des Feuers auf die restliche
70.000m² große zusammenhängende Gewächshausanlage zu verhindern.
Zwischenzeitlich wurde die Feuerwehr Wiesmoor zu einem weiteren
Einsatz gerufen. Im Weizenweg meldeten aufmerksame Bürger einen
hellen Feuerschein direkt an einem Wohngebäude. Umgegehend wurden
daraufhin das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Wiesmoor und die
Feuerwehr Marcardsmoor zur neuen Einsatzstelle geschickt. Dort
angekommen, konnten sie glücklicherweise schnell Entwarnung geben.
Es brannte lediglich eine Abfalltonne für Papier. Mit
Kleinlöschgeräten bekämpften die Einsatzkräfte den Brand und rückten
kurz darauf wieder ab.
Bei der Wiesmoor-Gärtnerei war die Feuerwehr Wiesmoor mit allen
acht Fahrzeugen, die Feuerwehren aus Marcardsmoor und Strackholt
jeweils mit einem Fahrzeug vor Ort. Insgesamt 65 Einsatzkräfte der
Feuerwehr sowie ein Mitarbeiter des örtlichen Energieversorgers
kamen außerdem zum Einsatz. Während der Dauer der Löscharbeiten
wurde die Hauptstraße von der Polizei, die ebensfalls mit drei
Streifenwagen vor Ort war, komplett gesperrt. Gegen 05.30 Uhr
konnten die letzten Feuerwehrleute die Einstzstelle verlassen. Die
anschließenden Aufräum- und Reinigungsarbeiten im Feuerwehrhaus
zogen sich noch etwa eine Stunde länger hin.
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Kleidercontainerbrand in Hinrichsfehn |
Text: Jan-Marco Bienhoff
(jmb)
Bild(er): Jan-Marco Bienhoff (jmb)