Warnung vor Betrug beim Online-Banking
Die Polizei
Aurich/Wittmund warnt vor Betrügereien beim Online-Banking. Kriminelle
nutzen aktuell wieder Sicherheitslücken und nachlässiges Verhalten der
Bankkunden aus, um Abbuchungen vorzunehmen und Konten leerzuräumen. Über
sogenannte Phishing-Seiten oder fingierte E-Mails greifen Betrüger die
Zugangsdaten von Nutzern ab. In einem anschließenden Telefonat geben sie
vor, Mitarbeiter der Bank zu sein und für eine Überprüfung oder
Entsperrung des Kontos Transaktionsnummern (TAN) zu benötigen. Sobald
die Kontoinhaber die geforderten Sicherheitsnummern durchgeben, buchen
die Betrüger hohe Geldbeträge vom Konto ab.
Eine 57 Jahre alte
Frau aus der Gemeinde Südbrookmerland erhielt am Wochenende solch einen
Anruf von einem angeblichen Bank-Mitarbeiter. Als sie zurückrief,
erhielt sie die Mitteilung, dass jemand aus dem Ausland versucht habe,
auf ihr Online-Konto zuzugreifen. Um weitere Zugriffe zu verhindern,
benötige man eine Transaktionsnummer, die sie dem Anrufer mitteilte.
Wenig später erfolgten Abbuchungen auf ein deutsches Konto. Der Frau ist
durch den Betrug ein Schaden im vierstelligen Bereich entstanden.
Auch
ein 65 Jahre alter Mann aus Aurich wurde auf diese Weise Opfer von
Betrügern. Auch er erhielt einen Anruf von einem angeblichen Mitarbeiter
seiner Bank. Der Anrufer gab vor, aus Sicherheitsgründen eine
TAN-Überprüfung durchführen zu müssen. Einige Wochen später stellte der
Auricher fest, dass von seinem Konto insgesamt eine fünfstellige Summe
abgebucht worden war. Die Zugangsdaten zu seinem Internet-Banking hatten
die Betrüger über eine gefälschte Internet-Seite erlangt. Eine
fingierte E-Mail seiner Bank hatte ihn über einen Link auf die Seite
geleitet, die aussah wie die seiner Bank, stattdessen aber seine Daten
ausspähte.
Tipps der Polizei zum Schutz vor Betrug beim Online-Banking:
- Zugangsdaten sichern: Bewahren Sie Ihre Zugangsdaten an einem
sicheren Ort auf, so dass diese nicht gestohlen oder kopiert
werden können. Speichern Sie keine Bankdaten auf Ihrem PC oder
auf Ihrem Handy/Smartphone und geben Sie diese nicht an Dritte
weiter.
- Kommunikation prüfen: In gefälschten Mails oder vorgetäuschten
Anrufen versuchen Unberechtigte, an Ihre Bankdaten zu kommen.
Wichtig: Ihre Bank fragt Sie niemals nach Ihren Zugangsdaten zum
Online-Banking.
- Verschlüsselung: Achten Sie beim Online-Banking darauf, dass die
Kommunikation verschlüsselt erfolgt. Online-Banking sollte immer
über das geschützte https-Protokoll erfolgen. Ob das der Fall
ist, können Sie daran erkennen, dass sich der Anfang der
Browserzeile verändert. Statt http:// wird dann https://
angezeigt.
- Zwei Geräte nutzen: Zur Freigabe von Transaktionen ist die
Verwendung eines TAN- Generators das aktuell sicherste
Verfahren. Bankgeschäfte per App sollten immer mit zwei Geräten
durchgeführt werden, beispielsweise dem Computer und dem
Smartphone.
- Limit festlegen: Legen Sie mit Ihrer Bank ein Limit für tägliche
Geldbewegungen fest.
- Kontakt aufnehmen: Geben Sie die Internetadresse Ihrer Bank bei
jedem Aufruf erneut über die Tastatur ein oder richten Sie ein
Lesezeichen ein. So vermeiden Sie, auf gefälschte Seiten geführt
zu werden. Folgen Sie keinen Links in einer E-Mail, egal wie
seriös diese wirkt.
Wenn Sie nicht getätigte Abbuchungen
auf Ihrem Bankkonto feststellen oder auf einer gefälschten Webseite Ihre
Zugangsdaten preisgegeben haben:
- Sperren Sie sofort den Zugang zu Ihrem Bankkonto über den
kostenfreien Notruf 116 116 oder aus dem Ausland über die
gebührenpflichtige Hotline: +49 116 116.
- Informieren Sie schnellstmöglich Ihre Bank über diesen Vorfall.
Nehmen Sie den Kontakt nicht über einen Link oder eine in einer
E-Mail angegebene Telefonnummer auf. Suchen Sie die
Erreichbarkeit selbst im Internet oder über das Telefonbuch
heraus.
- Neue Zugangsdaten zu Ihrem Online-Banking erhalten Sie von Ihrer
Bank. Sprechen Sie dann auch über die Schadensregulierung.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.