Familienmitglieder und Nachbarn warnen!
Vermehrt gehen bei der Polizei in den Landkreisen Aurich und Wittmund
wieder Hinweise auf Betrüger ein, die sich am Telefon als Polizeibeamte
ausgeben. Rhetorisch geschickt versuchen die Täter, ihre Opfer
auszuhorchen, fragen unter Vorwänden nach persönlichen und finanziellen
Verhältnissen. Die Anrufer nutzen das Vertrauen in die Polizei aus, um
ihre zumeist älteren Opfer um ihr Vermögen zu bringen.
Eine
Wittmunderin erhielt am Montag gegen 21:40 Uhr einen solchen Anruf. Im
Display erschien eine unbekannte Nummer. Vorgetäuscht haben die
Betrüger, es habe in ihrer Nähe einen Einbruch gegeben. Bei den Tätern
sei ihr Name auf einer Liste gefunden worden. Nun wolle man ihr Vermögen
sichern und müsse dazu wissen, was sie besitze. Gerade noch rechtzeitig
bemerkte die Frau die Betrugsmasche und legte auf. Auch eine 89-jährige
Auricherin erhielt am Montag einen solchen Anruf von einem akzentfrei
Deutsch sprechenden Mann mit ähnlichem Inhalt. Auch sie legte im Verlauf
des Gespräches auf, als ihr Zweifel an der Richtigkeit kamen.
Schließlich fragen echte Polizeibeamte nicht nach den
Vermögensverhältnissen.
Die falschen Polizisten stellten sich in
der Regel als Kriminalbeamte mit Namen vor. Meistens sind sie frei
erfunden. Sie treten am Telefon sicher und sprachgewandt auf. Auch die
Sachverhaltsdarstellungen sind in sich schlüssig.
In der
Vergangenheit hatten die Betrüger auch immer wieder behauptet, dass eine
Bande, gegen die ermittelt werde, Verbindungen zu dem Bankinstitut der
Angerufenen hätte und daher das Geld dort nicht mehr sicher sei. In
diesem Zusammenhang forderte der falsche Polizeibeamte auf, Bargeld von
der Bank nach Hause zu holen. Hierbei bemühte sich der Betrüger
insbesondere um ein Sicherheitsgefühl, indem er berichtete, dass das
Wohnhaus bereits von der Zivilpolizei überwacht werden würde.
Immer
weisen die Betrüger ihre Opfer an, sie sollten mit niemanden über den
Sachverhalt sprechen, um den angeblichen Polizeieinsatz nicht zu
gefährden. Glücklicherweise fallen immer weniger Menschen darauf herein.
Die Angerufenen berichten den Beamten der Polizei Aurich/Wittmund
davon, dass sie die Telefonate mit den vermeintlichen Polizisten
zunächst ohne eine Auskunft zu geben beendet haben. Dann berieten sie
sich mit Angehörigen oder engen Freunden. Dabei sind sie zu dem
richtigen Schluss gekommen, dass es sich bei den Anrufenden um Betrügern
handeln müsse und richtiger Weise aufgelegt.
Haben die Täter mit
ihrem ersten Anrufen Erfolgt, versuchen sie an Bargeld oder
Wertgegenstände der Opfer zu kommen. Dabei schlagen die Betrüger zum
Beispiel vor, die Sachen in angebliche polizeiliche Verwahrung zu
nehmen, bis die vermeintliche Gefahr beseitigt ist. Sie suggerieren,
dass dies schnell geschehen müsse und setzen die Angerufenen unter
psychisch unter (Zeit)Druck. Als Besonderheit dieser Betrugsmasche gilt
die Telefonnummer, welche bei den Opfern im Telefondisplay angezeigt
wurde. Hierbei handelte es sich um die örtliche oder eine andere
deutsche Vorwahl, welche um die Zahlen 110 ergänzt wird. Bei einem
echten polizeilichen Anruf würde jedoch nie die Notrufnummer 110 auf dem
Telefondisplay angezeigt werden.
So schützen sie sich vor falschen Polizisten:
- Polizeiliche Telefonnummern setzen sich nicht aus der Vorwahl
und der Notrufnummer 110 zusammen. Vergleichen Sie die
eingeblendete Telefonnummer des Anrufers mit der Ihrer örtlichen
Polizeidienststelle. Rufen Sie im Zweifel bei Ihrer zuständigen
Polizeidienststelle an und fragen nach, ob der Ihnen
geschilderte Sachverhalt dort tatsächlich bekannt ist.
- Geben Sie nie persönliche Daten, Informationen oder Angaben zu
Wertsachen an fremde Personen weiter, erst recht nicht am
Telefon.
- Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen.
- Reden Sie mit Freunden und Familienmitgliedern über solche
Maschen oder konkret über erhaltene Anrufe. Falls die Betrüger
es geschafft haben, Sie zu verunsichern, fällt der Trick
vielleicht einem Freund oder Familienmitglied auf.
- Geben Sie niemals Wertsachen an Personen heraus, welche Sie
nicht persönlich kennen.
- Lassen Sie sich dabei nicht auf Äußerungen ein, dass die fremde
Person der leitende Ermittler in einem Strafverfahren ist.
- Bleiben Sie skeptisch und vorsichtig und sprechen Sie mit
Angehörigen, Freunden und Nachbarn über die Betrugsmasche.