Wiesmoor - jmb Ein angenommener Großbrand auf einem
landwirtschaftlichen
Anwesen in der Straße „2. Reihe“ in Marcardsmoor sorgte am
Freitagabend für
einen Einsatz von insgesamt fünf Feuerwehren aus zwei
Landkreisen.
Der
Ortsbrandmeister
der Feuerwehr Marcardsmoor, Tobias Reinbacher, hatte sich für
die teilnehmenden
Feuerwehren ein brisantes Übungsszenario ausgedacht: Auf dem
Gehöft an der 2.
Reihe in Marcardsmoor war eine große Stallung samt Heulager in
Brand geraten.
Starker Wind und ein enormer Funkenflug sollten die Flammen in
Richtung
weiterer Gebäude treiben, die sich in der Nähe zum Brandobjekt
befanden. Somit
bestand die akute Gefahr einer unkontrollierten
Brandausbreitung. Da sich
Menschen und Tiere rechtzeitig vor dem Flammen retteten, konnte
sich die
Feuerwehr ganz auf die Brandbekämpfung konzentrieren.
Zunächst
wurden dazu
die Feuerwehren Marcardsmoor, Wiesmoor und die benachbarte
Feuerwehr
Akelsbarg-Felde-Wrisse aus der Gemeinde Großefehn alarmiert.
Nachdem die Einsatzkräfte
aus Marcardsmoor die Einsatzstelle erreicht hatten, begannen sie
sofort mit dem
Aufbau einer Löschwasserversorgung. Ein nahegelegener
Unterflurhydrant diente
dabei als Wasserentnahmestelle. Die kurz darauf eintreffenden
Feuerwehren
Wiesmoor und Akelsbarg-Felde-Wrisse bauten umgehend einen
umfassenden
Löschangriff auf. Da das große Stallgebäude laut Übungsszenario
bereits in
voller Ausdehnung brannte, lag das Hauptaugenmerk der
Feuerwehrkräfte auf dem
Schutz der umliegenden Gebäude. Zudem übernahmen die Akelsbarger
Kameraden mit
ihrem Einsatzleitwagen in Zusammenarbeit mit den Führungskräften
der beiden
Wiesmoorer Wehren die Einsatzleitung vor Ort.
Löschwasserversorgung - Foto: jmb |
Um die
angrenzenden
Betriebsteile vor dem Übergreifen des Großbrandes zu schützen,
mussten in
mehreren Abschnitten der Brandstelle so genannte
Riegelstellungen aufgebaut
werden. Wegen der enormen Brandlast durch die vielen
eingelagerten
Heurundballen war von Beginn an klar, das die Wassermenge des
nahegelegenen
Hydranten dazu alleine nicht ausreichen würde. Die einzige
mögliche Alternative
als Wasserentnahmestelle zum bereits ausgereizten Hydrantennetz
bot nur der
Ems-Jade-Kanal in einiger Entfernung zum Brandobjekt. Aus diesem
Grund ließ die
Einsatzleitung schon frühzeitig die Feuerwehren Wiesede und Marx
aus der
Nachbargemeinde Friedeburg, Landkreis Wittmund, alarmieren. Zum
Aufbau einer
Wasserversorgung über lange Wegstrecken verfügt die Feuerwehr
Marx über einen
speziellen Schlauchwagen mit 2000 Meter B-Schlauch (SW 2000).
Die Kameraden aus
Wiesede können neben ihrem Löschgruppenfahrzeug zusätzlich auf
einen
Schlauchanhänger zurückgreifen, auf dem sie weitere 900 Meter
B-Schlauch
mitführen.
Nachdem
sie an der
Poststraße die Wasserentnahmestelle direkt am Kanal eingerichtet
hatten,
verlegten die Feuerwehrleute aus der Gemeinde Friedeburg binnen
kürzester Zeit
die 1.700 Meter lange Schlauchleitung bis zur Einsatzstelle an
der 2. Reihe. In
einigen Abständen wurden außerdem Tragkraftspritzen als
Verstärkerpumpen
eingesetzt.
Nachdem
alle gestellten
Aufgaben abgearbeitet waren, konnte Ortsbrandmeister Tobias
Reinbacher
schließlich das Übungsende verkünden. Insgesamt waren an diesem
Abend 103
Einsatzkräfte aus fünf Feuerwehren mit 14 Fahrzeugen an der groß
angelegten
Übung beteiligt. Im Anschluß an die umfangreichen
Aufräumarbeiten auf dem Hof
und entlang der Löschwasserförderstrecke trafen sich alle
Teilnehmer der
gemeinsamen Übung beim Feuerwehrhaus in Marcardsmoor zur
Abschlussbesprechung.
Reinbacher
lobte dabei
in erster Linie die gute Zusammenarbeit der beiden Wiesmoorer
Feuerwehren mit
den umliegenden Wehren. Bei einem solchen Szenario hatte sich
besonders
deutlich gezeigt, wie wichtig eine ausreichende Wasserversorgung
in eher
ländlich geprägten Bereichen sei. Der Schlauchwagen der Marxer
Kameraden war
hierbei eine große Hilfe. Auch die Kommunikation der
Feuerwehrkräfte
untereinander stand bei dieser Großübung im Fokus. Der
Funkverkehr an der
Einsatzstelle wurde während der gesamten Zeit ohne größere
Probleme über den
Einsatzleitwagen der Feuerwehr Akelsbarg-Felde-Wrisse
abgewickelt. Auch einige
Schwachpunkte, die im Verlauf der Übung auffielen, wurden
erkannt und sollen in
der Zunkunft abgestellt werden. Schlussendlich waren alle
Teilnehmer mit dem
Ergebnis der Übung zufrieden.