Aktion gegen Gedächtnisstörungen auch in Wiesmoor
Unter dem
Stichwort "Warnzeichen Vergesslichkeit" läuft die Aufklärungsaktion über
Möglichkeiten zum Gegensteuern bei Gedächtnisstörungen.
Wiesmoor (ar). Auch
die Selbsthilfegruppe der Angehörigen von an Demenz erkrankten Menschen beschäftigt
sich mit der Aktion bei ihrer nächsten Zusammenkunft am Dienstag, den 6. November
2012, um 20 Uhr. „Meinen Schlüssel suche ich häufig!“, so Ruhestandspastor
Armin Reitz aus Wiesmoor. Subjektiv wahrgenommene und als beunruhigend
empfundene Gedächtnisstörungen können Anzeichen für früheste kognitive
Veränderungen sein, die in eine Alzheimer-Erkrankung münden. Dabei geht es
darum, sich über die Ursachen eines nachlassenden Gedächtnisses Gedanken zu
machen.
Die Alzheimer-Demenz stellt das Endstadium der Alzheimer-Krankheit mit
einer Vorlaufzeit von bis zu 20 Jahren dar, erinnerte Professor Frank Jessen
von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Uniklinikum
Bonn.
Wie die deutsche Verlaufsuntersuchung bei älteren Menschen ergeben hat,
erhöht sich bereits bei Vorliegen ausschließlich subjektiver
Gedächtnisstörungen bei normaler Gedächtnisleistung in einem standardisierten
kognitiven Test das Demenz-Risiko.
Bereiten die an sich selbst beobachteten Gedächtnisdefizite ungewöhnliche
Sorgen, ist das Risiko sogar um das Sechsfache erhöht im Vergleich zu anderen Senioren.
Bei bestimmten Patienten seien bereits biologische Indikatoren eines Morbus
Alzheimer nachweisbar. Patienten mit Sorgen aufgrund ihrer Gedächtnislücken
sollten daher ernst genommen und zu Präventionsmaßnahmen beraten werden,
forderte Jessen bei der Veranstaltung der Aktionsgemeinschaft "Warnzeichen
Vergesslichkeit" in München.
„Wissenschaftlich am besten belegt sei die positive Wirkung von
Ausdauertraining auf die kognitive Leistungsfähigkeit, deswegen schulen wir
unsere Seniorenbegleiter auch in 10 –Minuten - Aktivierungen“, so Armin Reitz
von der Evangelischen Erwachsenenbildung. “Dabei werden mit einfachen Geräten
aus dem Haushalt, z. B. Kochlöffel oder Quirl Erinnerungen wachgerufen, die das
Leben früher einmal weitgehend bestimmten“, so Reitz.
„Wenn es zudem möglich ist, die
Ernährung mediterrannahe umzustellen, sowie das Rauchen aufzugeben, ist das
Risiko, an Alzheimer zu erkranken deutlich geringer.“
Die Veranstaltung findet in den Räumen des Diakonie – Pflegedienstes, Am
Nielsenpark 31, gegenüber der Blumenhalle, statt. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich, Der Eintritt ist frei.
Über die Aktion informiert auch das Internet unter: www.warnzeichen-vergesslichkeit.de. Weitere
Informationen über die Dementenbetreuung in Wiesmoor bei Käthe Wiemers unter
Telefon 04943 201 767.