Kinder und Jugendliche nach einer Lebertransplantation in der Medizinischen Hochschule Hannover hatten mit Hilfe einer dort angebotenen Spieltherapie einen Weg gefunden, mit der körperlichen Belastung und besonders aber auch den psychischen Beeinträchtigungen umzugehen. Mittels Malerei, Anfertigen von Kollagen und Skulpturen, die alle einen ganz speziellen Bezug zur eigenen Krankheit und Behandlung hatten, lernten die Kinder, ihre Krankheit zu verstehen, konnten die Notwendigkeit der weiteren Medikation erkennen und annehmen.
Christiane Konietzny, Erzieherin und Künstlerin, ist Teil eines sozialpädagogischen Betreuungsteams, das lebertransplantatierten Kindern und Jugendlichen, aber auch deren Eltern, auf ihrem Weg in ein "neues, anderes Leben" Fuß zu fassen.
Ein ausgelegter Flyer erläuterte Näheres:
21 Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 17 Jahren stellten ihre Zeichnungen, Collagen und Skulptur in den Wochen und Monaten vor oder nach ihrer Lebertransplantation im Rahmen der Spieltherapie mit der Künstlerin und Erzieherin Christiane Konietzny her.
Grundlage jedes Werkes ist immer die Frage: Wie stellst Du Dir Deinen
Körper von innen vor?
Manche der Kinder fanden ihre Antwort beim Spiel mit einer anatomischen Spielpuppe, deren Organe sie nahmen, inspizierten und abbildeten.
Eine Jugendliche nutzte das Mittel des Comics, um die Wirkung des lebensnotwendigen immunsystemunterdrückenden Medikaments mit sich selbst zu diskutieren.
Manche der Kinder fanden ihre Antwort beim Spiel mit einer anatomischen Spielpuppe, deren Organe sie nahmen, inspizierten und abbildeten.
Eine Jugendliche nutzte das Mittel des Comics, um die Wirkung des lebensnotwendigen immunsystemunterdrückenden Medikaments mit sich selbst zu diskutieren.
Hier und dort stellten Kinder für sich fest, dass ein Bild vom Inneren
des Körpers erst nach Darstellung auch einer Umgebung vollkommen ist.
Oft fanden sie weitere "Verschönerungen" notwendig, um
zufrieden zu sein. Manche nutzten ihr Bild, um gerade Erlerntes noch besser zu
verstehen und ihr neues Wissen festzuklopfen.
Ein Mädchen drückte ihre Antwort in einer abstrakten Form aus. Ein
anderes Kind verwob die gerade überstandene und noch nicht fassbare
Lebensgefahr, Halloween und das Interesse an Anatomie zu einer einzigen
Darstellung.
Immer ist das Werk Ausdruck der Persönlichkeit des Kindes und seiner
gegenwärtigen Haltung. Die Herstellung ist eine lustbetonte Handlung, die in
eine spielerische Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, der eigenen
Gesundheit und den zu bewältigenden Erfahrungen durch Krankheit,
Transplantation und weitere medizinische Versorgung eingebettet ist.
Die
Spieltherapie zur Aufklärung und Begleitung vor und nach einer
Lebertransplantation in der pädiatrischen Gastroenterologie, Hepatologie und
Lebertransplantation der Medizinischen Hochschule Hannover wurde 2013 von
Christiane Konietzny und Prof. Dr. Ulrich Baumann gemeinsam mit dem Team der
Arbeitsgruppe konzipiert .Diese Werke wurden heute bei der Vernissage in der Kunstwerkstatt vorgestellt.Einige Bildbeispiele:
Eröffnung der Vernissage links: Markus Zöbelein, Vorsitzender rechts: Christiane Konietzny, Künstlerin und Erzieherin |
Vernissagegäste:
Christiane Konietzny ... |
... beim Vortrag |
Besonders zu erwähnen ist die erfreuliche Tatsache, dass eine der transplantierten Künstlerinnen, Lina Rosenboom, bei der Veranstaltung anwesend war.
Lina Rosenboom mit Mutter Michaela Dirks |
Lina vor ihrem Werk |
Zum Ende der Veranstaltung gab es Kaffee und Kuchen.
Ferner sind Fotografien des Fotografen Thomas Morsch zu sehen, der selber als Säugling transplantiert wurde und ohne große Beeinträchtigung aufgewachsen ist. Das Leben seiner Eltern sei aber sehr wohl komplett umgestellt worden.
Er besuchte im Rahmen dieses Kunstprojektes zwölf betroffene Familien über einen längeren Zeitraum und nahm an ihrem Alltag teil und dokumentierte fotografisch diese Situationen.
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