Foto Th. Horn |
Überraschender Rückzug der 19-jährigen aus dem Motorradrennsport
Wiesmoor: Nur wenige Tage vor dem berühmten Motorrad-GP am Sachsenring, an dem auch der ADAC Junior Cup bereits seit Jahren einen festen Startplatz hat, teilte die 19-jährige Wiesmoorerin mit, dass sie mit sofortiger Wirkung aus dem Cup aussteigen möchte.
Nach eigenen Angaben war die Saison 2015, ihre erste Rennsportsaison, das Beste, was sie bisher erleben durfte. "Ich habe so viel Spaß am Fahren auf der Rennstrecke gehabt, dass ich überwiegend die Trainings bis zu Ende durch fuhr oder der Tankinhalt einen Boxenstopp erforderte," erzählt die Ostfriesin.
Noch in Spanien lernte sie den netten jungen Louis Salom kennen, der als großes Nachwuchstalent in der Moto2-Klasse galt; er gab ihr wichtige Tipps für das schnelle Fahren auf der Rennstrecke.
Während der Saison 2015 konnte sich Lena ständig steigern und schloss zum Ende der Saison auf die 21 weiteren Mitstreiter auf, diese hatten überwiegend mehr Erfahrung aus den Klassen Pocketbike und Minibike. Dann allerdings geschah das Unfaßbare. Beim Start zum sechsten Lauf des ADAC Junior-Cups in Oschersleben kam es zu einem schweren Startunfall. Einer der gestürzten Fahrer, der 15-jährige Jonas Hähle, ein hoffnungsvolles deutsches Talent, wurde dabei so schwer verletzt, dass er in der Magdeburger Klinik kurz danach verstarb."In den Monaten danach," so Lena," war alles irgendwie so unwirklich und manchmal wie ein Traum, aber ich habe immer gehofft, dass ich dennoch weiter machen könnte."
Doch bei Lena Eilers heilte die Zeit die Wunden nicht und der tragische Tod von Louis Salom vor etwa sechs Wochen im spanischen Barcelona erleichterte die Entscheidung, vorerst aus dem Motor-Sport auszusteigen.
Trotz dieser Erlebnisse der letzten Monate liebt sie diesen schnellen Motorsport aber dennoch über alles und empfiehlt jedem Motorradfan, einmal die Rennstrecke, eventuell mit einem Renn- oder Sicherheitstraining zu erleben.
"Selbstverständlich möchte ich mich bei meinen Sponsoren recht herzlichst bedanken, ohne sie wäre keine Teilnahme an den Rennen möglich gewesen," sagt die Ostfriesin aus der Blumenstadt Wiesmoor, sicher mehr traurig als erleichtert. "Selbstverständlich haben wir Lena's Entscheidung akzeptiert, wir haben niemals einen Druck aufgebaut und ihr persönlich alle Entscheidungen überlassen," erklärt Dieter Eilers, selbst über 20 Jahre im Seitenwagen-Sport, national und international unterwegs. Das Rennteam Eilers wird nach eigenen Angaben nun kurzfristig mit seinen Werbepartnern Kontakt aufnehmen und in naher Zukunft das weitere Vorgehen bekannt geben.
Dass es für die Wiesmoorer ein Leben ohne Rennsport scheinbar nicht möglich ist, haben sie vom 24. bis 26. März 2017 ein dreitägiges Renntraining für Motorrad-Fans im spanischen Cartagena geplant, mit Transport der privaten Motorräder per LKW. Und ob das Renngespann des Wiesmoorers weiterhin in der heimischen Garage zum Verstauben verurteilt ist, steht nicht mehr nur in den Sternen!
News unter www.rennteam-eilers.de
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