Donnerstag, 18. Juni 2015

10 Jahre Demenzgruppe Wiesmoor

Die Demenzgruppe Wiesmoor ist im Juni 2015 10 Jahre alt geworden. Um dieses Jubiläum zu feiern, hatte die Diakonie zu einer Feierstunde im Gemeindehaus der Friedenskirchengemeinde in Wiesmoor in der Mullberger Straße, unmittelbar südlich des markanten Kirchengebäudes, eingeladen.


Anne Ulferts-Tatjes
Pastorin Anne Ulferts-Tatjes hielt die Begrüßungsansprache der Tagung, die unter dem Motto "Gemeinsam sind wir stark" stand. Dabei betonte sie, dass auch der pflegende und betreuende Angehörige nicht alles allein leisten könne, sondern auch der Hilfe von außen bedarf. Ansonsten sei eine Überforderung nicht auszuschließen, die letztendlich zu Gewalt in der Pflege führen könne, wie man es gerade in der unmittelbaren Nachbarschaft, in Holtrop, erfahren habe. Besonders in der aufwändigen Pflege mit und für demente Menschen gelte, nur "gemeinsam sind wir stark".


J. P. Grohn übergibt eine Gratifikation der Stadt an C. Ulferts-Arndt
Anschließend begrüßte Jens Peter Grohn, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Wiesmoor, die Festversammlung und überreichte im Abschluss seiner Ansprache der Pflegedienstleiterin der Diakonie, Frau Carola Ulferts-Arndt, einen Umschlag mit einer kleinen, aber von Herzen kommenden Anerkennung der Stadt für die geleistete aufopferungsvolle Arbeit.


Tido Janssen
Superintendent Tido Janssen vom Kirchenkreis Aurich überbrachte ebenfalls Grüße  und dankte allen hauptamtlichen, besonders aber auch den ehrenamtlichen Mitarbeitern, die diese schwere Aufgabe der Betreuung von Menschen mit dementiellen Behinderungen übernommen haben.



Armin Reitz
Pastor i.R. Armin Reitz, als Mitinitiator der Betreuungsgruppe, erwähnte in seiner Festansprache, wie die Gruppe infolge einer Anregung durch die damalige Pflegerin der Diakonie Wiesmoor, Helga Sinnen, ins Leben gerufen worden sei. Auch die leider zu früh verstorbene Elfriede Börchers, die deswegen eine psychologische Ausbildung abgeleistet habe, sei wesentlich an der Entstehung der Gruppe und ihrer Etablierung beteiligt gewesen.
Ebenso Käthe Wiemers, die heute wesentlichen Anteil an der Arbeit der Gruppe habe, sei eine wertvolle Stütze in dieser Arbeit gewesen und sei es weiterhin.

In einer Anekdote führte er an, wie eine Praktikantin der Fortbildungsmaßnahmen einen dementen Bewohner einer Einrichtung, den sie zum Spazieren ausführen sollte, wegen strömenden Regens zu Obi gebracht habe. Hier, im Baumarkt, sei der alte Mann plötzlich aufgelebt, habe ihr die Unterschiede zwischen Kreuz- und Schlitzschrauben erklärt, habe ihr mitgeteilt, er sei Innungsmeister im Tischlerhandwerk gewesen und viel aus seiner Biographie berichtet..

Das Personal des Heimes sei anschließend über die Veränderung im Wesen des Mitbewohners überrascht gewesen. Er habe zum ersten Mal die Nacht durchgeschlafen und habe nicht, wie sonst, den Nachtdienst des Heims auf Trab gehalten.

Diese Anekdote sollte bewusst machen, dass es oft, auch wenn es schwierig sei, einen Weg gäbe, zum Inneren auch eines dementen Menschen vorzustoßen!


Pastor Reitz zeigte anhand ausgelegter Beispiele, wie man die Aufmerksamkeit dementer Menschen mittels Begriffen aus ihrer frühen Entwicklung erreichen und ansprechen könne - hier mit Interaktionen, die an das Kinderspiel "Memory - Erinnerung" angelehnt sind.













Weiße Rosen zum Dank
Anschließend wurden die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen nach vorne gerufen und erhielten aus den Händen des Geschäftsführers der Diakonie, Rudolf Bauer, und der Pflegedienstleiterin, Carola Ulferts-Arndt, eine weiße Rose als Symbol der Anerkennung ihres aufopferungsvollen Dienstes. Nach dem offiziellen Festakt kam es zu einem entspannteren Zusammensein mit Tee und den Köstlichkeiten des vorbereiteten Büffetts und einem Märchenvortrag von Katharina Bergemann.

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