Sonntag, 18. Mai 2014

Internationaler Museumstag

Heute, am 18. Mai 2014, fand der vor einigen Tagen angekündigte Internationale Tag des Museums statt. Im Torf- und Siedlungsmuseum war die einklassige Dorfschule mit einem besonderen Angebot an die Besucher vorbereitet worden. Hildegard Schreiber hatte alte Schulhefte, Bücher, Landkarten und weiteres Anschauungsmaterial ausgelegt und hatte für viele interessierte Besucher passende Hintergrundinformationen zu vermitteln.

Mechanik - Hebelgesetze
Besucher folgen den Erläuterungen von Hildegard Schreiber
Eines der eindruckvollsten Ausstellungsexemplare war ein aufwändig verziertes Abschlusszeugnis der Wiesmoorer Schule aus dem Jahr 1922.

Abschlusszeugnis
Besonders erwähnenswert erscheint folgende Geschichte: Hildegard Schreiber hatte eine Frau angesprochen, die draußen auf einer Bank saß, um sich auszuruhen, dass sie doch auf jeden Fall in die Schule kommen möge, weil dort eben Besonderes vorbereitet worden sei. Das tat die Frau, und im Gespräch erklärte sie, in der Schule habe sie immer das Gedicht aufsagen müssen von "Lütt Matten, de Has' ". Leider habe sie die vierte Strophe vergessen und war darüber sehr traurig. Dem könne man abhelfen, meinte Hilde Schreiber, und schlug das ausgelegte Ostfriesische Lesebuch auf.

Lütt Matten, de Has'
Jetzt konnte die Frau sich endlich wieder an die letzte Strophe dieser tragischen Geschichte erinnern und war so froh und dankbar, dass sie der Einladung zum Schulbesuch gefolgt sei!

Hildegard Schreiber mit weiteren Besuchern
Neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Torf- und Siedlungsmuseum leitet Hildegard Schreiber seit vielen Jahren die Volkstanzgruppe Wiesmoor, die in Kürze ihr 60-jähriges Bestehen feiern wird. Wenn einige KInder bei den Treffen etwas zu früh kämen, würde sie diese gerne mit Aufgaben beschäftigen, mit denen ihr Vater früher seine Schüler im Kunstunterricht beauftragte. Um verschiedene Flächen zu erkennen und zu erfassen, beauftragte er seine Schüler, in einer Folge von Skizzen immer die gleichen Flächen mit den gleichen Farben auszumalen. Dabei entstanden beachtliche Kunstwerke - und dieser Begriff ist durchaus ernst gemeint!

Kunstunterricht
Weiterhin waren einige Beispiele für die damals in Deutschland angewandte Sütterlinschrift ausgelegt. Diese Schrift wurde nach dem zweiten Weltkrieg noch für einige Jahre als zusätzliche Schrift gelehrt, damit die Kinder die Briefe und andere schriftliche Äußerungen älterer Familienmitglieder lesen konnten.
Heutzutage muss man sich diese Fähigkeiten mühselig wieder selbst aneignen. Hier ein Beispiel mit den in früheren Zeiten, als es noch kein Radio, geschweige denn Fernsehen und Internet gab, so beliebten Rätseln, die in der Runde um den abendlichen Füürherd erzählt wurden:

Rätsel - Auflösung über Kopf
Unter anderem wurde auch eine Porzellantasse gezeigt, die hier nicht unerwähnt bleiben soll - die Tasse mit dem Torfkraftwerk darauf!

Tasse mit Kraftwerkmotiv
Hildegard Schreiber wurde darauf angesprochen, ihre Erinnerungen zu Papier zu bringen, damit dieses Wissen nicht dereinst abhanden kommt. Sie sagte, sie erzähle ja allen alles.

Aber, sie hat die 70 längst überschritten und nähert sich der 80! Leben ist endlich und dieses Wissen muss eigentlich der Nachwelt erhalten bleiben. Es bedarf sicherlich einer breit angelegten Intervention durch Wiesmoors "Würdenträger" wie Bürgermeister, Stadtrat, Pastoren der städtischen Kirchengemeinden, Schulleitern der KGS und der Grundschulen, um sie zu einem Umdenken zu bewegen!

Zwar vermittelt sie gelegentlich Einzelheiten an die örtliche Presse, um in Artikeln abgehandelt werden zu können, aber es wäre vielleicht eine Aufgabe für die Regionalredakteure der hiesigen Zeitungen, etwas tiefer einzudringen und Hildegards Erinnerungen als Buch oder als Fortsetzungsgeschichte der Nachwelt zu erhalten!














Samstag, 17. Mai 2014

Maimarkt 2014

Viele Jahre lang wurde in Wiesmoor der Maimarkt am 1. Mai gefeiert. Auf dem Marktplatz war der Jahrmarkt aufgebaut, in der Blumenhhalle fand die Maikundgebung des Gewerkschaftsbundes statt.
Sei 2003 hatte sich das Ortskartell des DGB in Wiesmoor aufgelöst. Als Ausrichter des Markts sprang die Gemeinde ein. Später konnte man den Maimarkt zu den "Beweglichen Feiertagen" rechnen, ähnlich, wie Ostern und Pfingsten.
Im Jahr 2009 avancierte der Maimarkt zum Spargelfest, es fand statt am 16. und 17. Mai 2009. 2011 und 2012 klang der Name Spargelfest noch mit, aber als Spargelfest konnte sich der Maimarkt nicht nachhaltig etablieren.

In diesem Jahr ist der Markt als Mai-und Trödelmarkt ausgewiesen. Er findet statt am 16.-18. Mai 2014, wie immer auf dem Marktplatz. Jahrmarkttrubel und Flohmarkt sind die Höhepunkte.

Ein Rundgang über den Flohmarkt am Sonnabendnachmittag zeigte zwar ein breit gefächertes Angebot der Händler, jedoch wurde der bei solchem Anlass sonst übliche Besucherandrang vermisst.


Oben Szenen vom Flohmarkt
 
Ponyreiten für Kinder

Fahrgeschäft ...

... als von Jugendlichen gern genutzte Attraktion

Rummelplatz

Höhepunkt des Rummels war zweifellos das  oben gezeigte Fahrgeschäft. Nachfolgend ein Video dazu -
Video in HD - volle Bildschirmauflösung empfohlen:






Mittwoch, 14. Mai 2014

Internationaler Tag des Museums

Wohin am Sonntag? - Ins Torf- und Siedlungsmuseum natürlich! Schließlich ist "Internationaler Tag des Museums"! Und wenn man schon eins am Ort hat, sollte man wieder einmal einen Besuch wagen.

Hildegard Schreiber
Im Klassenraum der einklassigen Dorfschule erwartet Hildegard Schreiber, selbst einst Lehrerin gewesen und Tochter des damaligen Wiesmoorer Schulleiters Lüker, die Besucher. Sie hat den Klassenraum vorbereitet. Hildegard Schreiber wird am Sonntag von 10 bis 18 Uhr über die ausgelegten alten Schulhefte und Dokumente referieren und so manche Anekdote zum Besten geben. Aufsätze von Kindern, in der damals üblichen Sütterlinschrift verfasst, laden zum Lesen ein. Wer es nicht schafft, findet auch "Übersetzungen" in Druckschrift.

Aufsatz in Sütterlinschrift
Übersetzung
Man kann im Museum auch erfahren, warum es heißt, jemand der schlau sei, habe etwas auf dem Kasten!

Der Kasten







Montag, 12. Mai 2014

Podiumsdiskussion mit den Bürgermeisterkandidaten

Die Ostfriesenzeitung hatte zu einer Podiumsdiskussion mit den beiden Bürgermeisterkandidaten, Klaus-Dieter Reder (CDU) und Friedrich Völler (SPD) [Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge], im Saal des Hotels Torfkrug in Wiesmoor eingeladen.

Klaus-Dieter Reder (li.) - Friedrich Völler (re.)

Geleitet wurde die Diskussion von Marion Luppen, Leiterin der Redaktion Aurich der Ostfriesen Zeitung.

Marion Luppen
 Frau Luppen begrüßte die beiden Kandidaten...

Gäste
... und die zahlreich erschienenen Gäste.

Beide Kandidaten wurden gebeten, vorzutragen, was sie als Wiesmoors Bürgermeister vorhaben umzusetzen.

In der anschließenden - in überraschend fairer Weise geführten - Diskussion kamen die von der Bevölkerung als "Knackpunkte" angesehenen Themen "Hochspannungsleitungen im Stadtgebiet" und "Torfabbau" zur Sprache. Weil wegen der von der Stadt versäumten Einspruchsfrist gegen die Ausbaupläne des Energieversorgers E.on der Ausbau inzwischen vollzogen worden ist, gehe es jetzt darum, die geplante Südumgehung der Stadt zumindest für den Zeitpunkt der zukünftig erforderlichen Netzertüchtigung umzusetzen.

Beim Torfabbau trugen Mitglieder der Bürgerinitiative gegen den Torfabbau nochmals ihre Bedenken vor. Sie bemängelten, dass die Beachtung erlassener Vorgaben durch die Behörden nicht überprüft würden.

Weiterhin wurde das Thema Tourismus abgehandelt. Beide Kandidaten stimmten darüber ein, dass das Defizit der GmbH abgebaut werden müsse.

Klaus-Dieter Reder
Klaus-Dieter Reder führte aus, dass er vom Geschäftsführer der GmbH erwarte, Ideen und Pläne vorzustellen, die den Tourismus in Wiesmoor wieder auf gesündere Füße stellen würden.





Friedrich Völler
Friedrich Völler erklärte, dass das ausgewiesene Defizit zwar vorhanden sei, zum größten Teil aber durch die Investitionen der vergangenen Jahre wie Um- und Ausbau der Blumenhalle und Anlage des Gartenparks entstanden seien und diese Ausgabe als Investition in die Zukunft angesehen werden müssten. Um die immensen Energiekosten der Blumenhalle zu reduzieren, sähe er die Möglichkeit, die Öffnungszeiten der Halle - bisher Mitte März bis Ende Oktober - zu reduzieren.

Von Vermieterseite wurde erwähnt, dass Besucher, die ein Feriendomizil buchen wollten, per Telefon häufiger keinen Ansprechpartner in der Touristik erreichen konnten. Das wäre für Wiesmoor sehr schlecht, da diese Urlauber sich dann sicherlich Quartier in anderen Ferienorten suchen würden.

Beide Kandidaten plädierten für eine Verbesserung der Wirtschaftsförderung. Es müsse gelingen, noch mehr Gewerbe anzusiedeln, um das Steueraufkommen zu erhöhen. Völler erklärte, dass bereits ein Anfang gemacht worden sei in Form eines Wirtschaftsforums. Auf dieser Ebene wären sicher noch gute Entwicklungen möglich. In der Problematik des Einzelhandels wiesen beide Kandidaten darauf hin, dass der Einzelhandel durch den immer stärker werdenden Online-Handel nachhaltig geschwächt würde. Da könne man mit wirtschaftspolitischen Maßnahmen wenig entgegnen.

In dem Zusammenhang kam auch zur Sprache, dass Wiesmoors Bestreben, zumindest in Teilbereichen als Mittelzentrum anerkannt zu werden, bisher nicht umgesetzt werden konnte. Hier müssen die wirtschaftlichen Erfolge der Wiesmoorer Betriebe gegenüber Landkreis und Landesbehörde in Hannover nachhaltiger eingefordert werden. Völler wies auf die erfolgreiche Lobbyarbeit der Wiesmoorer Schulen in Hannover hin - so müsse man auch im Wirtschaftssektor vorgehen und in Hannover vermehrt vorstellig werden.
Abschließend kam das Thema "bürgerfreundliche Verwaltung" auf den Tisch. Reder forderte u.a., dass das Rathaus auch sonnabends mit kleiner Besatzung geöffnet haben solle. Völler entgegnete, dass dies zusätzliche Kosten verursachen würde, die man sich in der angespannten Finanzlage der Stadt nicht leisten könne.

Der Abend war geprägt durch eine sehr sachliche und faire Diskussion. Beide Kandidaten hatten ihre  Argumente vorgetragen - welche er sich zu Eigen macht, liegt dann am Wähler.

In diesem Sinne darf man gespannt auf den Ausgang der Wahl am 25. Mai sein!

Der Abend in bewegten Bildern beim Ostfriesen TV







Trauercafé unter neuer Leitung

Wiesmoor / ar –
Foto: Reitz
Das Trauercafé in Wiesmoor trifft sich unter neuer Leitung.
Seit April ist Mathilde Renken-Janßen, Wiesmoor, in der Leitung des Trauercafés tätig. Assistiert wird sie dabei von
Therese Beekmann und Katrin Herz. Das Trauercafé der Ökumenischen Hospiz- und Besuchsdienstgruppe besteht nunmehr seit sieben Jahren in Wiesmoor. Zunächst wurde  die Zusammenkunft für Trauernde von Gitta Clasmeyer, in Falkenburg ausgebildete Trauerbegleiterin, geleitet, und von Mitarbeiterinnen des Hospizdienstes ehrenamtlich begleitet. Interimistisch haben Käthe Wiemers und Armin Reitz von der Leitung der Hospizgruppe in Wiesmoor das Café betreut. „Ich bin hocherfreut, in Mathilde Renken-Janßen eine kompetente Trauerbegleiterin gefunden zu haben, damit ich mich wieder den eigentlichen Aufgaben in der Hospizarbeit widmen kann“, so Pastor i.R. Armin Reitz. Im Trauercafé, das in Wiesmoor an jedem 2. Mittwoch im Monat geöffnet ist, geht es darum Hilfe für Trauernde zu geben, nach dem Verlust eines geliebten Menschen, nach dem Verlust durch Tod oder dem Verlust durch Trennung. Dabei sind Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen und Lebensaltern sind betroffen. Der Verlust stellt viele Fragen, die nur langsam und auch nicht allein zu bewältigen sind. Dabei bieten die Mitarbeiterinnen des Trauercafés ihre Hilfe an, indem sie da sind, zu hören und die Trauer akzeptieren. Wir laden alle Betroffenen und Interessierten herzlich ein, um miteinander bei Tee und Kuchen ins Gespräch zu kommen.

Am Mittwoch, den 14. Mai 2014, ist das Trauercafé von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Das Treffen findet im Gemeindehaus an der Friedenskirche, Wiesmoor, Mullberger Straße 9 A, statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und die Teilnahme ist kostenlos. Informationen gibt es bei Armin Reitz, Telefon 04944 20 38.

Sonntag, 11. Mai 2014

Aufgehende Sonne

Aufgehende Sonne
Selbsthilfegruppe für Menschen in seelischer Not in Wiesmoor

Wiesmoor – ar /
Die Selbsthilfegruppe für Menschen in seelischer Not Wiesmoor trifft sich am Montag, den 12. Mai 2015  von 18 bis 19.30 Uhr, im Gemeindehaus der Friedenskirche in Wiesmoor, Mullberger Straße 9 A.

Armin Reitz berichtet von seiner Abenteuerreise nach Vietnam.

Gäste sind willkommen.



Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Selbsthilfegruppe trifft sich jeden zweiten Montag im Monat um 18.00 Uhr in Wiesmoor. Interessierte können auch telefonisch Kontakt aufnehmen: Armin Reitz, Tel.: 01765 10 62 770

IV. Mitgliederausstellung der Nordbrücke

Bei der Vernissage im Kunsthaus Nordbrücke wurden natürlich keine Mitglieder, sondern deren Werke ausgestellt.

Vereinsvorsitzender Horst-Richard Schlösser hielt die Eröffnungsansprache, Künstler-Mitglied Harry Konetzny die Einführung.

v. l.: Konetzny, Schlösser

Harry Konetzny sprach in seiner Rede an, dass viele Menschen nach dem Sinn, der Aussage eines Bildes suchten, dass sie es "verstehen" wollten. Er führte aus, dass doch auch niemand den Gesang der Vögel "verstehen" wolle, sondern dass man sich einfach daran erfreuen solle. So solle es auch mit Bildern sein.





Auf den Fotos oben: Künstler und Besucher der Vernissage. Im Gespräch mit den Künstlern folgten dann doch einige Gedankengänge, die zur Entstehung des Kunstwerkes führten. Das schien der wichtige Punkt zu sein: Den Künstler zu verstehen - nicht das Kunstwerk!