Die gesetzlichen Feiertage in Deutschland sind Angelegenheit der Länder (Ausnahme: 3. Oktober als Tag der Deutschen Einheit als vom Bund initiiert). In der Verteilung der Feiertage besteht ein gewisses Nord-Süd-Gefälle - siehe Grafik in der Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetzliche_Feiertage_in_Deutschland#/media/File:FeiertageDeutschland2017.jpg
Gegenwärtig wird die Schaffung eines weiteren Feiertages diskutiert. Weil viele Feiertage auf kirchliche Traditionen zurückgehen und Feiertage katholischen Ursprungs überwiegen, gab es jetzt zum 500. Jahrestags der Reformation durch Martin Luther Überlegungen, den Reformationstag als gesetzlichen Feiertag einzuführen. Es gab auch Vorschhläge, angesichts der großen Anzahl von Mitbürgern muslimischen Glaubens einen muslimischen Feiertag einzuführen. Dieser Gedanke stieß bei der deutschen Bevölkerung auf wenig Interesse.
Jetzt gibt es von der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros Niedersachsen eine
Initiative für einen neuen Feiertag in Niedersachsen - für den internationalen Frauentag am 8. März.
Ein Brief wurde an die Regierenden geschrieben, den ich als Pressemitteilung empfangen habe und hier auszugsweise für die Allgemeinheit bereitstellen möchte:
Landesarbeitsgemeinschaft
kommunaler Frauenbüros Nds. | Sodenstraße 2 | 30161 Hannover
Pressemitteilung
22.01.2018
Initiative für einen neuen Feiertag in
Niedersachsen – für den Internationalen Frauentag am 8. März
Auch die Landesarbeitsgemeinschaft
kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros Niedersachsen (lag) begrüßt die Initiative des
Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil zur Einführung eines
weiteren Feiertages in
Niedersachsen. Sie unterstützt die Idee des Zentrums für Frauengeschichte (ZFG)
in Oldenburg, den Internationalen Frauentag als Gedenktag zu wählen. Dies wäre
ein starkes Zeichen zur rechten Zeit für ein geschlechtergerechtes
Niedersachsen.
Der
Internationale Frauentag ist besonders gut geeignet, da er zu den wenigen
Gedenktagen zählt, die weltweit einen engagierten Einsatz für
Gleichberechtigung, Demokratie und Teilhabe in allen Lebensbereichen und die
damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen und
Partizipationsprozesse würdigen. Mit der Einführung des Internationalen
Frauentag am 8. März als Feiertag können sowohl die Errungenschaften der
Gleichstellung, als auch die notwendigen Weichenstellungen für eine
geschlechtergerechte Gesellschaft in den Mittelpunkt gestellt werden. Dieser
Tag wird somit der Mehrheit der Bevölkerung gewidmet und das unabhängig von
Herkunft und Religion. „Von Gleichstellung profitieren alle Geschlechter,
Frauen und Männer, Mädchen und Jungen. Die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft
wird davon abhängen, wie wir angemessene Rahmenbedingungen für alle
Geschlechter gestalten.“, so Birgit Ehring-Timm aus dem lag-Vorstand.
Die
Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist rechtlich zwar formuliert, aber
immer noch nicht im „realen Leben“ erreicht, es bestehen nach wie vor
Der
Internationale Frauentag als Feiertag wäre auch ein Symbol für das in der
Verfassung verankerte Recht auf Gleichstellung und gegen Diskriminierung.
Gleichzeitig würde er die historischen Wurzeln des Kampfes um gleiche und
demokratische Rechte aller Menschen würdigen.
Die im
Grundgesetz festgelegte Verpflichtung des Staates, die Gleichberechtigung von
Frauen und Männern zu fördern, kann mit diesem Feiertag im öffentlichen
Bewusstsein deutlich gemacht und stärker verankert werden. Im Sinne des Artikel
3, Absatz 2 des Grundgesetzes „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung
der Gleichberechtigung von Frauen und Männern…“ kann ein Feiertag, der auf die
historischen Kämpfe zur Gleichstellung von Frauen verweist und die aktuelle
Situation im Blick hält, ein gutes Mittel zur Umsetzung dieser Verpflichtung
sein. Gleichzeitig würde er ein internationales Zeichen setzen und die
Verpflichtung der Bundesrepublik Deutschland aus dem Übereinkommen der
Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau
(CEDAW) unterstreichen. Dieses ist das wichtigste Menschenrechtsinstrument für Frauen.
„Es ist an der
Zeit – und ebenso ein guter Zeitpunkt, da sich 2018/19 die Einführung des
Wahlrechts für Frauen in Deutschland zum 100sten Mal jährt und der Kampf um das
Frauenwahlrecht eine der Hauptforderungen des Internationalen Frauentages war,
der seit 1911 begangen wird.“, so Monika Lehner vom Zentrum für
Frauengeschichte (ZFG) in Oldenburg.
Die lag begrüßt diese Initiative und wirbt
für ein breites Bündnis von Unterstützerinnen und Unterstützern.
Ich unterstütze dieses Ansinnen sehr gerne und wünsche viel Erfolg.
Ich hoffe, dass alle Leserinnen und auch Leser dieses Blogs durch eine Weiterverbreitung zum Erfolg dieser Eingabe beitragen!