Samstag, 3. Juni 2017

Pfingstsonnabend



Auch heute noch wird der Pfingstsonnabend in Spetzerfehn, Großefehn und auch zum Teil in der Pollerstraße als ein besonderer Tag begangen, as de lüttje Saterdag. Da ruht alle Arbeit um 12.00 mittags. Ich kenne das noch aus meiner Kindheit und halte mich unbewusst auch heute noch daran.
Der Brauch kommt von den Torfgräbern. Die Torfgräber, die sonst Tag für Tag bis spät abends im Moor waren, ließen sich auf keinen Fall den lüttjen Saterdag nehmen. Mittags wurde genügend Birkengrün geschnitten (davon gab es im Moor ja genug) und damit wurden dann die Torfbänke und Torfstuken geschmückt. Dazu gab es dann einen Lüttjen oder auch mehr. Diesen Brauch gab es auch in Voßbarg, Zwischenbergen und Strackholt.
In Moorlage, Aurich-Oldendorf und Holtrop werden auch heute noch die Scheunen zu Pfingsten mit frischem Grün geschmückt. Wir fahren meistens zu Pfingsten durch diese Dörfer, leider werden es jetzt aber immer weniger Scheunen.
Allgemein wurden früher die Wohnungen zu Pfingsten geschummelt (Hausputz) und geweißt. Dann wurden die Häuser mit frischen Pfingsterstruken (Pfingststräußchen) geschmückt.
Spät aufstehen am Pfingstsonntag gilt auch heute noch bei manchen Leuten als Schande. In Ostfriesland nennt man diesen Spätaufsteher "Pfingstervoß".

(Herzlichen Dank an A. Hüls, die mir diesen Beitrag überlassen hat.)


Der Brauch, zu Pfingsten Haus und Scheunen mit frischem Grün zu schmücken, wurzelt im
Psalm 118,27:
”Schmückt das Haus mit Maien bis an die Hörner des Altars” -

Maien sind frische Birkenreiser, wie sie im Mai ergrünen.

English:

To this day, the Saturday before Pentecost is celebrated in Spetzerfehn, Großefehn, and somewhat in the Poller road area as a special day. It is refered to as “lüttje Saterdag” - the little Saturday.
All work stops there at noon.
I still remember this from my childhood, as well as today. To this day, I unconsciously keep this tradition.
The custom comes from the peat diggers.
The peat diggers, who otherwise worked in the bogs day after day, from early morning till late at night, would look forward to this tradition.
Sufficient birch green was cut at noon (yes there was enough of this in the bogs). Peat banks and peat heaps were adorned with the green birch.
To this then a ”Lüttjen” a small schnapps was drunk, and sometimes more than one.
This custom was held in Voßbarg, Zwischenbergen, and Strackholt. 

At Strackholt, Moorlage, Aurich-Oldendorf and Holtrop, the barns get adorned with fresh green birch twigs at Pentecost, even to this day.

Today as we drive through these villages mostly at Pentecost, the number of decorated barns is unfortunately diminishing .
It was a common tradition, that the houses were cleaned up before Pentecost, and the walls were white-washed with a white lime cement paint.

Even today some people consider it a disgrace to get up late on Pentecost!
Such people were called in Ostfriesland ”Pfingstervoß” - Pentecost fox.

(My sincere thanks to A. Hüls for her article and also to B. Walters for proofreading my translation.)

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